„Dann der Schock: Die junge Pianistin Natalia Ehwald betritt den eben noch so verstörend unverbindlichen Ort, setzt eine schier atemberaubende Interpretation von Schumanns Kreisleriana in die pittoresk verfallenen Sophiensæle. Unglaublich, wie sich diese Frau mit Hingabe um jede Tonschattierung müht. (…) Schumanns Zyklus erlebt man so wie eine aus Schweiß und innerer Glut geschaffene Improvisation, dabei aber entwaffnend natürlich und schlicht geradeheraus gespielt.“ – Der Tagesspiegel
„Bei Natalia Ehwald gleicht Klavierspielen, man darf das wohl so sagen, einer Religion: ihr Spiel ist keineswegs hingekünstelt, sondern entspringt vielmehr einer glaubhaften, bestürzenden Empfindungstiefe. Schuberts zum mittleren Werkkreis gehörende, noch eher harmlos-plätschernde Sonate (G-Dur D 894) scheint – als unbeschwertes Fantasiestück – unter dem monumentalen Zugriff zu zerbersten. Vor allem die von Schubert zwar gewollten krassen dynamischen Gegensätze treibt Ehwald ins Extrem. Da darf sogar so ein Stückchen schonmal Schauplatz eines Weltringens sein.“ – Der Tagesspiegel
„… Clara Schumann Klavierkonzert … war das selten zu hörende Konzert das Sahnehäubchen auf dem Programm. Weil Natalia Ehwald am Klavier den richtigen Ton zwischen romantischer Leidenschaft (im wild angegangenen Eingangssatz) und klassizistischer Kühle (im nüchternen Andante) fand. Diese vielschichtige Interpretation garnierte sie mit einer faszinierenden Technik: Wie sie im Schlusssatz im dichtesten Gewühl noch Strukturen freilegte, das war schon ganz große Kunst.“ – Freie Presse
„Im Gesang gibt es den Begriff der ‚mezza voce‘ für die Fähigkeit, melodische Linien, auch bei zurückgenommener Dynamik ebenmäßig und ausdrucksvoll zu artikulieren. Dieser Begriff ist mir, übertragen auf die Sprache des Tasteninstruments, sehr bald eingefallen, als ich den Interpretationen Natalia Ehwalds begegnete. Ihr Spiel hat – ohne deswegen außerstande zu sein, auch Dramatisches oder Bizarres ausdrucksvoll darzustellen – eine sehr eigene Diskretion, gelassene Verinnerlichung und gleichsam grundsätzliche Lyrizität, die sich in für mich wohltuender Weise von den sonst bei jungen Interpreten oft zu hörenden, emotionsarmen Hochtechnologie-Mäuserennen abhebt. Ohne deswegen gängige Gender-Klischees bedienen zu wollen, erscheint mir Natalia Ehwalds dienend einfühlende, bei Schubert und Schumann staunend-Träumerisches streifende Herangehensweise in sympathischer Weise ausgesprochen feminin – und bei Clara Schumanns konzertantem Polonaisen-Finale dennoch (oder besser: genau deswegen) fähig, eine schwungvoll-elegante, belebende Rubati mit souveräner Selbstverständlichkeit einbeziehende Ensembleleistung als Erste unter Gleichen entscheidend mitzuformen.“ – Gerald Felber, Deutschlandradio Kultur
„… die in 1983 in Jena geborenen Pianistin Natalia Ehwald, die mit ihrer perfekten Wiedergabe der B-Dur Partita von Johann Sebastian Bach das Vorbild ihres Hamburger Professors Evgeni Koroliov durch scheinen ließ. Genau wie der Russe, der zu den bedeutendsten Bach-Interpreten unserer Tage zählt, legte Natalia Ehwald ‚ihren‘ Bach wunderbar transparent und entschlackt an. Da bewegten sich die beiden völlig gleichberechtigten Hände scheinbar schwerelos über die Tasten, jeder kurze, aber immer plastische Anschlag klang, als ob er direkt vom Cembalo käme und nicht vom Konzertflügel. Nach diesem grandiosen Bach bewies die junge Pianistin, dass sie auch in der Romantik zu Hause ist. Ihre Deutung des Klavierzyklus ‚Kreisleriana‘ Opus 16 von Robert Schumann war geprägt von Spielwitz und Virtuosität. Wie ein Wirbelwind flog sie über die Tasten und erweckte so den skurrilen Kapellmeister aus der Feder von E.T.A. Hoffmann zum musikalischen Leben. Diese junge Dame wird Karriere machen.“ – Harburger Nachrichten
„Ein Abend der auf Weiteres hoffen lässt — … So bedeute die eingangs gespielte Partita B-Dur von Johann Sebstian Bach die Stunde der Wahrheit, was Plastizität der Stimmführung im polyphonen Geflecht anbelangt. Wenn man in dieser Klarheit in raschen, virtuos gebauten Sätzen als Hörer noch beikommt, dann spricht das für die Interpretin. Auch in der A-Dur Sonate von Franz Schubert war dies der Fall, dazu romantische Klanglichkeit im Andante, erst recht im Dialogischen zwischen Tänzerischem und Explosivem im abschließenden Allegretto. Eine weitere Möglichkeit der Individualisierung ergab sich in den Waldszenen op. 82 von Robert Schumann, wenn man so will Charakterstücke musikalischer Bildhaftigkeit als Kontrastprogramm. Die hohe Schule für einen Pianisten sind jedoch die Klavierwerke von Johannes Brahms, und das besonders im Rückblick auf die Interpretationen berühmter Pianisten der Vergangenheit. So bildeten die Klavierstücke aus op. 76 für Natalia Ehwald und das Publikum den Höhepunkt des Abends. Einerseits in den Intermezzi die für den Komponisten so typisch verhaltenen Melancholie im Sinne seines Wahlspruchs ‚frei aber einsam‘, andererseits in den Capricen virtuos überbordende Klanglichkeit. Da war natürlich eine Zugabe fällig: Schumanns ‚Widmung‘, hinreißend gespielt, sowie ein Stück aus den Waldszenen beendeten den Abend.“ – Thüringische Landeszeitung
„Die 22-jährige gehört zu den diesjährigen Ausgezeichneten der Stendaler Hans und Eugenia Jütting Stiftung. Bereits mehrfach national und international ausgezeichnet, trat sie am Sonntag Nachmittag vor ihr Publikum. (…) Die C-Dur Sonate KV 330 von Wolfgand Amadeus Mozart mit klassischer Präzision und Brillanz von der Pianistin interpretiert. (…) Schon hier erhielt sie herzlichen Beifall für ihr Spiel. Der verstärkte sich zunehmend nach den Klavierkompositionen Robert Schumanns. Hier war die Pianistin endgültig in ihrem Element. Sie konnte mit Virtuosität und Einfühlungsvermögen in die Gefühlstiefe romantischer Klaviermusik ihr musikalisches Talent, ihr pianistisches Können, überzeugend präsentieren. (…) Abegg-Variationen von Robert Schumann. Mit jugendlichem Ungestüm entlockte Natalia Ehwald dem aufsteigendem Tonmotiv in den folgenden Variationen über sprudelnde Furiosität in Läufen, Synkopen folgen bis hin zum auslaufendem Finale in musikalischer Klangschönheit und Vielfalt. (…) Die Kreisleriana … Hier brillierte die junge Pianistin, machte ihrer Auszeichnung im Schumann-Wettbewerb Zwickau alle Ehre und erwies sich der Stipendienverleihung in jeder Beziehung würdig.“ – Volksstimme